Im Kampf gegen Einfahrbeschränkungen in die Umweltzonen und andere Belastungen, die den Wettbewerb zu Lasten der Bustouristik verzerren, kann die Branche auf die Unterstützung der Politik hoffen. Zumindest wurden zahlreiche Abgeordnete und Mitarbeiter des Deutschen Bunde Bundestags, die der Einladung des Internationalen Bustourismusverbands (IBV) zu einem Parlamentarischen Abend zum Thema „Bustouristik und Tourismuspolitik“ am in Berlin gefolgt waren, für die Zukunftssorgen der Branche sensibilisiert. Der Präsident des Internationalen Bustourismusverbands, Richard Eberhardt, kritisierte vor allem die Einfahrtsbeschränkungen in den Umweltzonen, die nicht nur dem Busgewerbe sondern auch dem Städtetourismus schaden. „In zahlreichen Städten trägt der Bus mit mehr als 20 Prozent zum touristischen Aufkommen bei“, betonte Eberhardt. Als „starkes Beispiel“ für die Bedeutung der Bustouristik nannte der IBV-Präsident die Bundesgartenschau in Koblenz: 17.020 Busse an 185 Tagen –- das macht im Durchschnitt 92 Busse pro Tag. Eberhardt: „Häufig zeigt die Praxis, dass Busse Erwartungen übererfüllen. Und ohne Bustouristen wären beispielsweise auch viele Weihnachtsmärkte gähnend leer.“ Klaus Brähmig (CDU/CSU) betonte als Vorsitzender des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages. „Wir wollen Sie weiter unterstützen“. Er forderte die Anwesenden auf, Zukunftsthemen wie Barrierefreiheit aufzugreifen und dort eine Vorreiterrolle einzunehmen. Ernst Burgbacher (FDP) würdigte die besondere Bedeutung des Bustourismus. „Ohne Bustouristik wäre Deutschland sehr viel ärmer, vor allem in ländlichen Gegenden“, stellte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus fest. Burgbacher bezeichnete es als „Treppenwitz“, das Busse mit Zulassungsdatum 2006 dennoch nicht in die Umweltzonen fahren dürfen. „Wir unterstützen Sie bei dem Thema mit aller Macht“, so sein Versprechen. Viel Applaus bekam Herrmann Meyering für sein sehr persönlich formuliertes Statement, mit dem er die Politik für die Zukunftssorgen der Branche sensibilisierte. Dabei machte der Vizepräsident des IBV deutlich, dass nicht nur sein Familienbetrieb in Lingen sondern alle deutschen Busunternehmer von steuerlichen Belastungen erdrückt werden. „Lassen Sie die Busbetriebe nicht weiter sterben sondern sorgen Sie für faire Chancen gegenüber Bahn und Flugzeug“, appellierte Meyering an die Parlamentarier.