(lop) Der RDA-Workshop 2012 ist zu Ende: Erstmals gab es seitens der Workshop Service GmbH und des RDA keine abschließende Pressekonferenz mit der Veröffentlichung der Besucherzahlen. Deshalb muss diese erste Bilanz von EuroBus nach den zurückliegenden 3 Workshop-Tagen auf vielen Gesprächen mit Ausstellern und Besuchern basieren und als „gefühlte Bilanz“ verstanden werden. Warum es erstmals keine Ergebniszahlen gab, begründete Pressesprecher Michael Fleischhauer mit der gängigen Praxis in der Messelandschaft: „Keine Messe macht das so kurz nach Ende, nur der RDA hat es bislang getan. Jetzt will man Zeit haben für eine genaue Analyse.“ Verständlich, denn allzu oft wird vorschnell auf Grund ungesicherter Daten geurteilt. RDA-Präsident Richard Eberhardt gab sich nach dem Ende des Workshops in einer ersten inoffiziellen Stellungnahme gegenüber EuroBus salomonisch: „Wenn wir alle den RDA-Workshop als große Plattform für intensive Gespräche zwischen Anbietern und Einkäufern und detaillierte Verhandlungen verstehen, können wir gut damit leben.“ Wie schon so oft bewegte sich am letzten Workshop-Tag die erste Bilanz der Aussteller zwischen „tief betrübt bis himmelhochjauchzend“ – beides gab es immer, nur diesmal viel extremer. Darüber hat auch der Workshop-Beirat bei seiner aktuellen Sitzung zum Abschluss des Workshops beraten. Erstes Ergebnis: Der bereits feststehende Termin für 2013 wurde nach reiflicher Überlegung um eine Woche nach hinten verschoben , da oft beklagt wurde, der Workshop sie in diesem Jahr zu früh gewesen. Der nächste RDA-Workshop wird demnach vom 23. bis 25. Juli 2013 In der Kölnmesse stattfinden. Dennoch war man sich klar darüber, dass es mit einer Terminverlegung alleine nicht getan sein kann. Denn dieser Workshop war „gefühlt“ schlechter besucht als der im Vorjahr, der bereits unter einem „gefühlten Besucherschwund“ litt. Viele Faktoren werden dafür ins Feld geführt und spielen sicher eine Rolle: Neue Vertriebswege drücken erheblich in den Markt: Vermarktung über Discounter wie Aldi, etc. auch Trend-Tours (Ex-Kaffeefahrten Anbieter FFO) „knabbern“ immer größere Stücke am Kuchen ab, auch DERtour war als Aussteller zur Marktsondierung dabei) Die eigene Vertriebsaktivitäten der Anbieter, nicht nur der Paketer, haben über das ganze Jahr verteilt zugenommen Der klassische Markt der Busunternehmer schrumpft – die Branche befindet sich in einem „Bereinigungsprozess“- und gleichzeitig sind neue Zielgruppen wie eigenveranstaltende Reisebüros noch nicht in dem Maße aktiviert bzw. sind mögliche Zielgruppen wie Vereine (noch) nicht richtig erwünscht Schlussendlich gibt es immer noch Aussteller, die glauben, ohne intensive Vorbereitung (Karin Urban: „Wir bereiten uns bei GB Gateway viele Monate akribisch vor, laden Kunden immer wieder ein über Mailings, E-Mails, Telefonate, Faxe, Nachfassaktionen etc.“) nach Köln kommen zu können – und sind dann enttäuscht. Nicht zu unterschätzen ist auch – nicht gerne gehört – eine gewisse Nonchalance, um nicht zu sagen Lethargie, seitens mancher Busunternehmer, die schwer „hinter dem Ofen“ hervorzulocken sind und sich ein Riesen-Angebot von 1100 Leistungsanbietern auf einem Marktplatz für die Kosten einer einzigen Geschäftsreise entgehen lassen! (Nicht so ernst zu nehmender Tipp: Jeder Besucher bekommt ein ipad geschenkt!) Positive Aspekte Doch nicht vergessen werden darf das eigentlich Wichtigste: Quantität ist nicht Qualität! Das bestätigten viele Aussteller. „Volles Haus“ (GB Gateway), „wir sind sehr zufrieden“ (Wolff Ost-Touristik), „stabiles Ergebnis gegenüber dem Vorjahr“ (Konrad Behringer), „ der erste Tag war wieder Erwarten noch besser“ (KarlHeyne), „die beste Entscheidung war, hierher zu kommen“ (Andrea Ben Marzouk, Quality Tours Rumänien), „überraschend viele Neukunden, die auch buchten“ (Bonn Tourismus), „spontane Buchungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte“, Sonja Piro, Steiermark Tourismus). Adriano Matera von Tour Project brachte es auf den Punkt: „Die Vorbereitung der Busunternehmer war so gut wie nie zuvor – fast alle hatten sehr konkrete Vorstellungen, sodass man ganz gezielt arbeiten konnte – die Qualität wird immer besser.“