Urlaubsreisen sind „superiores Gut“

(coe) Die Zahlen aus der aktuellen FUR-Reiseanalyse geben Grund zum Optimismus: 68,3 Millionen Urlaubsreisen unternahmen 56,4 Millionen Reisende aus Deutschland – das entspricht 80 Prozent. Rekordzahlen, die auch die Forschenden überrascht haben: „Wir lagen durchschnittlich immer bei 75 – 78 Prozent und ich hätte nicht damit gerechnet, dass es hier noch Steigerungspotential gibt“, erläuterte Ulf Sonntag (Foto: Screenshot) bei der Präsentation der ersten Ergebnisse der Reiseanalyse. 90, 1 Mrd. € gaben die Deutschen 2024 für Urlaubsreisen aus – und damit 3,8 Mrd. € mehr als 2024 (Screenshot Mitte Oben, © 2025 FUR e.V.). Man habe sich hier auch genauer angeschaut, ob es sich um einen reinen Inflationseffekt handele, aber durchschnittlich gaben die Deutschen 2024 ca. 7 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für Urlaubsreisen aus und bewegten sich damit im langjährigen Mittel, auch gebe es keine Einkommensklassen die „rausgepreist“ würden – viele Deutsche (67 Prozent) sparen für ihren Urlaub, wissen aber auch genau, wie sie es tun. Gleichzeitig sei aber auch wichtig zu beachten: 42 Prozent stimmten der Aussage zu „Ich ärgere mich über zu hohe Preise“ – Anfang 2024 waren es nur 32 Prozent.

Auch deutlich verändert hat sich das Buchungsverhalten: Mittlerweile buchen 54 Prozent online und 15 Prozent per Mail – 35 Prozent buchen persönlich und 15 Prozent per Telefon. Entscheidend bei der Buchung sei immer noch das angebotene Produkt, ökologische oder soziale Nachhaltigkeit sind zwar Aspekte bei der Buchung, allerdings sei hier keine Dynamik erkennbar. „Man macht nichts falsch, wenn man nachhaltige Produkte auf den Markt bringt“, erläutert Ulf Sonntag, denn es gebe auch nur wenige, die der Nachhaltigkeit ablehnend gegenüber stünden, allerdings sei diese bei der Buchungsentscheidung eher ein „Add-on“. Ganz klar im Fokus bei der Reisemotivation liegen „Sonne und Wärme“, was vielleicht auch den deutlichen Zuwachs an Reisen in den Europäischen Mittelmeerraum erklären könnte – dorthin gingen 2024 32 Prozent der Reisen (Screenshot Mitte unten, © 2025 FUR e.V.).

Bei den genutzten Verkehrsmitteln lag das Flugzeug mit 45 Prozent 2024 wieder vor dem Auto mit 42 Prozent – 6 Prozent nutzten den Zug und nach wie vor 5 Prozent den Bus, was ungefähr dem Vorjahresniveau entspricht (Screenshot unten, © 2025 FUR e.V.). Positiv für die Bus- und Gruppentouristik: Immer mehr Menschen wünschen sich eine organisierte Reise. Mittlerweile stimmten 40 Prozent der Aussage „Ich buche am liebsten eine organisierte Reise“ zu, 2020 waren es noch 36 Prozent.

Prinzipiell war 2024 demnach ein sehr starkes Reisejahr mit Rekorden bei den Urlaubsreisenden und bei den Ausgaben für Urlaubsreisen – die Urlaubsnachfrage scheint dabei weitestgehend entkoppelt von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. „Einmal mehr erweisen sich Urlaubsreisen als „superiores Gut“. Zumindest eine lange Urlaubsreise im Jahr gehört für die Meisten zum Leben dazu“, so das Fazit von Ulf Sonntag. Urlaubspläne, Reisemotive und Einstellungen sprächen außerdem für eine gute Urlaubsnachfrage 2025.



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