Die Insolvenz von Schumann-Reisen zieht immer weitere Kreise. Der gescheiterte Oberpöllnitzer Busreiseveranstalter, der laut Insolvenzverwalterin einen Schuldenberg von 9 Millionen Euro aufgetürmt hat, gerät immer stärker in das Kreuzfeuer seiner 1600 Gläubiger. In der Ostthüringer Zeitung (OTZ), der regionalen Tageszeitung von Gera und Umgebung, gehen nicht nur Ex-Mitarbeiter von Schumann hart mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber ins Gericht (wir berichteten mehrfach) – auch Geschäftspartner suchen inzwischen die Öffentlichkeit. Manch einer fühlt sich betrogen wie der Saarbrücker Reiseveranstalter Thomas Götten, Inhaber von Anton Götten Reisen. Götten informiert in der OTZ, dass Schumann unter falschen Angaben Kabinen auf Schiffen bekommen, aber nicht bezahlt habe. Der ehemalige Vorzeige-Unternehmer aus Thüringen hat eigenen Angaben zufolge seine Beteiligungen an weiteren Unternehmen veräußert und in die Insolvenzmasse eingebracht. Bei einer Internet-Verkaufsaktion werden die ersten Busse aus der Konkursmasse am 15. Februar versteigert. Mit wie vielen Fahrzeugen die Nachfolge-Firma „A-Z Reiseprofis“ weitermachen wird, steht laut Andreas Kirsch, Inhaber der Wein- und Sekt-Manufaktur Naumburg und einer von drei Gesellschaftern des Unternehmens, noch nicht fest. Dies richte sich „nach dem Zuspruch der Reisewilligen“, erklärte der 49jährige, der wie die Rennrodlerin Sylke Otto auf ein „Geschäft ohne großes Risiko“ hoffend mit 24% Geschäftsanteile eingestiegen ist – Sportmanager André Theuerzeit hält 52% laut Creditreform. Dabei bauen die „Reiseprofis“ weiter auf die Beratungstätigkeit von Thomas Schumann, der in der Zwischenzeit auf den Internetseiten der OTZ buchstäblich in der Luft zerrissen wird. Viele Geschäftspartner von „A-Z Reiseprofis“ bestehen derweil auf Vorkasse.