Aktuelle Lage der Bustouristik

Graz.(lop) Bei der Jahreshauptversammlung des Internationalen Bustourismus Verbands IBV gab gestern IBV-Präsident Richard Eberhardt vor rund 180 Teilnehmern einen kritischen Bericht zur aktuellen Lage der Bustouristik. Bei den Vorstandswahlen des RDA wurden Konrad Behringer (Behringer Touristik) als Vize-Präsident,der Schweizer Busreiseveranstalter Heinrich Martin und der österreichische Hotelier Hannes Staggl als Vorstandsmitglieder einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Der neue Etat wurde mit einem damit verbundenen Appell zum weiteren Sparen ebenso einstimmig abgesegnet, darunter die jährliche Zahlung von 50.000€ an den IBV, die auch von der Gbk geleistet wird. Richard Eberhardt kritisierte in seiner Bestandsaufnahme vor allem die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen die Busreiseveranstalter leiden. “Der Diesel-Terror mit 30% Erhöhung in den vergangenen beiden Jahren, die Gebühren und Aussperrungen in immer mehr europäischen Städten, die Umweltzonen in Deutschland, aber auch die bürokratischen Hürden bei der Reisedurchführung sowie die europäische Gesetzesgebung erschweren unsere Arbeit beträchtlich“, betonte der IBV-Präsident. Vor diesem Hintergrund sei es in Kombination mit dem schwierigen Generationswechsel bereits zu einem Rückgang der Busunternehmen “um 25% in den letzten Jahren“ gekommen. Bei der Umweltzonen-Problematik konnte Eberhardt kleine Erfolge der kontinuierlichen Lobbyarbeit des RDA in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, etwa dem DEHOGA, ankündigen. So werde ein Musterprozess gegen die Berliner Einreise-Bestimmungen vorbereitet. Eine Übergangslösung für Busse mit Euro 3 Motoren sei in Aussicht gestellt. Graz bleibt busfreundlich “Wir hatten über eine Million Besucher nur im Advent, deshalb denken wir über einen neuen Busparkplatz nach“, kündigte Stadträtin Sonja Grabner bei der Begrüßung in der “ rasantest wachsenden Stadt Österreichs“an. Richard Eberhardt hörte das Gras wachsen und bat schon im Vorfeld um Augenmaß bei der eventuellen Einführung einer Umweltzonen. Grabner: “ Unser Benchmark ist Deutschland. Ich versichere, dass es keine Maßnahmen geben wird, die wirtschaftlich schädigend sein könnte. Wir werden niemanden aussperren,“ betonte die aus der Hotelbranche stammende Stadträtin. Im Anschluss machte Steiermark Tourismus mit einem genussreichen Graz-Steiermark Abend auf dem Schlossberg dem Beinamen “ Genuss Hauptstadt Graz“ alle Ehre. Heute geht die Tagung weiter mit den politischen Antworten auf Eberhardts Kritik und Experten-Statements zu den Themen Personalnot und Bürokratie-Abbau.