(lop) Zündstoff bei der morgen beginnenden RDA-Jahreshauptversammlung: Anträge pro und contra bus.de-Umlage, Beitragserhöhung und “bedenkliche Zahlen bezüglich schwindender Einahmen aus Workshop und Beiträgen“, wie es Antragssteller Benedikt Esser (Geschäftsführer Busunion) vorab formulierte.
Esser (Foto) gegenüber EuroBus: “Der RDA segelt in schwere Gewässer“, vermutet der Paketer aus Hürth eine “richtungsweisende Tagung für den RDA“ mit viel Gesprächsbedarf.
In Leipzig wird der RDA-Vorstand einen Antrag auf Erhebung einer Umlage zur Finanzierung eines zu erstellenden Buchungsportals „bus.de“ einbringen.
Dagegen stellt das RDA-Mitglied Busunion einen Antrag auf Zurückstellung eben diesen Antrags. Geschäftsführer Benedikt Esser begründet: „Bis zum Nachweis, dass kostengünstige Lösungen für bus.de mittels des Portals von Reisebus24/ProNet Media oder mittels anderer bereits im Markt vorhandener Portale nicht umgesetzt werden können, sind Anträge des Vorstands auf Erhebung von Umlagen zur Finanzierung des Projekts bus.de zurückzustellen.“ Ein entsprechender Vorschlag von RDA-Mitglied ProNetMedia liege dem Vorstand vor.
Esser weiter: “Der RDA-Vorstand soll beauftragt und verpflichtet werden, das ihm bereits vorliegende kostengünstige Angebot des Mitglieds ProNet Media zur Erstellung des Buchungsportals bus.de (...) auf Umsetzung zu prüfen.“
Das vorliegende Angebot der ProNet Media, die ein funktionierendes und im Markt etabliertes Buchungsportal betreibe, sei demgegenüber mit “nur geringfügigen Gesamtkosten von circa 50.000 Euro Gesamtkosten pro Jahr für das Projekt bus.de verbunden, sodass die Erhebung einer Umlage zur Finanzierung des Portals nicht erforderlich ist“, - zumal der RDA nur einen Teilbetrag des Portals zu finanzieren hätte.
Esser führt als Teilnehmer der Initialsitzung der Steuerungsgruppe bus.de an, dass „erhebliche Risiken“ den RDA belasten würden, die noch nicht aufgeklärt worden seien und Projektleiter Carretero in der Sitzung geäußert habe, “dass erfahrungsgemäß 80% vergleichbarer Projekte scheitern“ würden. Besonders der heterogene Datenbestand der Mitglieder, der eingepflegt werden müsse, bereite dabei Sorgen. “Vieles muss manuell erfasst werden, woraus sich erheblicher Personalbedarf ergibt“, befürchtet Esser.
Auch die Softwarekosten seien mit 25 – 35% der Herstellungskosten pro Jahr zu veranschlagen. Und: „Lediglich 20% der Mitglieder dürften in der Lage sein, am bisher konzipierten bus.de Konzept teilzunehmen, das andererseits von 100% der Mitglieder fiannziert werden soll“, begründet Esser die ablehnende Haltung gegenüber dem Vorstandsantrag weiter.
Der Antrag des Vorstands
Nach dem Antrag des RDA-Vorstands sollen die Mitglieder zwischen 100 und 250 Euro pro Jahr für 2016 und 2017 zahlen, gestaffelt nach Mitgliedschaften:
A1-Mitglieder (Busunternehmen, Reiseveranstalter, Paketer und Incomer): 250 Euro pro Jahr;
A2-Mitglieder (Tourismusorganisationen, Verbände, Freizeiteinrichtungen):
200 Euro pro Jahr
A3-Mitglieder (Hotellerie und Gastronomie): 100 Euro pro Jahr.
“Es soll eine Marketing-Kampagne von RDA, gbk und IBV durchgeführt werden, die auch von Dritten (Busherstellern, Destinationen etc.) gefördert wird“, so die Antragsbegründung. „Zur Anschubfinanzierung wird angestrebt, in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 1,25 Mio Euro pro Jahr einzusetzen.“ Die Hälfte sollen die Drittförderer bezahlen, die restlichen 625.000 Euro pro Jahr die Mitglieder von RDA und gbk.
Ronald Berlinghoff kandidiert
Bei der Jahreshauptversammlung stehen auch Wahlen zum Vorstand an: Das langjährige Vorstandsmitglied Konrad Behringer stellt sich nicht mehr zur Wahl. Seine Kandidatur hat Ronald Berlinghoff (Foto) angekündigt.
Abonnieren Sie Eurobus auf Youtube:
Youtube: https://goo.gl/D1RhS3
Google+: https://goo.gl/Y4OUhW
Twitter: https://goo.gl/Hs3i54.