Die finanzielle Basis für ein modernes Online-Portal wurde von den Mitgliedern der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) bereits gelegt. Und auf der Jahreshauptversammlung in Stuttgart wurden nicht nur neue Ideen für die inhaltliche Gestaltung einer digitalen Plattform für die Bustouristik diskutiert.
Eine deutliche Mehrheit votierte für die Entwicklung eines innovativen Konzeptes (EuroBus berichtete an dieser Stelle). Wie das neue Online-Portal der gbk aussehen kann, erläuterten gbk-Vorsitzender Hermann Meyering und Geschäftsführer Martin Becker (Fotos: Zibulla). “Demnächst geht unsere neue Homepage an den Start, die mit unterschiedlichen Bereichen für Unternehmer und Reisegäste noch nutzerfreundlicher aufgebaut ist“, kündigte der gbk-Geschäftsführer an.
Hintergrund: Mit nur neun Gegenstimmen und elf Enthaltungen haben die 68 stimmberechtigten Teilnehmer der gbk-Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit dafür votiert, dass die gbk ein Konzept für die ursprünglich unter der Bezeichnung bus.de geplante Buchungsplattform des Internationalen Bustourismusverbandes (IBV) weiter entwickelt. Damit ist der Vorstand legitimiert, die von den gbk-Mitgliedern bereits gezahlte Umlage, von der nach der gemeinsamen Projektarbeit noch 99.000 Euro verfügbar sind, für ein eigenes innovatives Konzept einzusetzen.
Grundlage für das Portal sind die Arbeitsergebnisse, die bereits 2015 auf der gbk-Mitgliederversammlung in Leipzig präsentiert wurden. Dass die darauf aufbauenden Vorschläge erst in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden, wurde zwar kritisch kommentiert. Auch hätten einige Tagungsteilnehmer gerne schon gewusst, unter welchem neuen Namen das Portal an den Start gehen soll. Entscheidend für das Abstimmungsergebnis war jedoch offensichtlich, die Tatsache, dass die gbk innerhalb des IBV sowohl der Erfinder als auch der Impulsgeber für das Portal gewesen ist.
Getrennt und gemeinsam
Dass der IBV bereits vier Jahre nach seiner Gründung aufgelöst wurde, verweist nach der Einschätzung von Hermann Meyering darauf, dass die Schnittmenge von RDA und gbk für die Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Verband nicht ausreicht. “Offensichtlich ist ein gemeinsamer Verband nicht in der DNA eines Gewerbes angelegt, in dem die Interessen von Busreiseveranstaltern nicht nur mit den Anliegen der Betreiber von Fernlinien und des Öffentlichen Nahverkehrs aufeinander treffen“, stellte der gbk-Vorsitzende fest. “Auch Hotels, Destinationen und Paketreiseveranstalter verfolgen ihre eigenen Ziele.“
Meyering empfiehlt der Branche, ihre Struktur neu zu interpretieren und die Chancen einer differenzierten Verbandslandschaft zu erkennen. “Dies wird aber nur gelingen, wenn die Verbände ihre Energien nicht in albernen Rivalitäten vergeuden, die aus Minderwertigkeitskomplexen resultieren“, gab der gbk-Vorsitzende zu bedenken. “Selbstbewusste Verbände, die sich auf ihre Identität besinnen, können zum Nutzen ihrer Mitglieder effektiv arbeiten und dort miteinander kooperieren, wo dies Sinn macht.“ Vor allem wenn es darum geht, Forderungen nach einer Busmaut oder Fehlentwicklungen abzuwehren, die unter dem Schlagwort “Barrierefreiheit“ propagiert werden, müssen die Verbände laut Meyering “gemeinsam dagegen halten“.
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