Die EU-Kommission will am 9. Dezember ihre Pläne für einen verbesserten Umweltschutz im Verkehrssektor präsentieren. Laut aktuellen Entwürfen sollen dabei Neuerungen kommen, mit denen Busfahrten auf mittleren Distanzen ab 2030 faktisch verboten würden, wie der bdo kommentiert. Es soll vorgeschrieben werden, dass – je Entwurfsstand – alle Linienverbindungen unter 500 Kilometern oder unter 300 Kilometern lokal emissionsfrei durchgeführt werden müssten. Entsprechende technische Lösungen existieren aber nicht. Damit würde ausgerechnet die Fernverkehrsform mit den niedrigsten Treibhausgasemissionen unterdrückt.
Busfahren als umweltfreundliche Alternative für Flüge und Pkw-Verkehr wären damit vielfach ausgeschlossen, warnt der bdo zudem vor massiven Nachteilen für viele Fahrgastgruppen wie etwa Schulklassen, Sportvereine, Kulturreisende oder mobilitätseingeschränkte Menschen, die auf den Bus als günstige, verfügbare und flexible Mobilitätsoption angewiesen sind.
In einem Schreiben an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bdo-Präsident Karl Hülsmann (Foto) gewarnt: „Sollten diese Vorschläge umgesetzt werden, wirft man damit den Klimaschutz im Verkehrssektor zurück statt ihn zu stärken. Diese Pläne sind eine drastische Gefahr für die Umwelt, da sie ausgerechnet die Mobilitätsoption mit den geringsten Treibhausgasemissionen ausschließen würden. Das darf nicht sein. (…) Statt den Ausstieg aus Pkw und Flieger auf den Weg zu bringen, droht die EU-Kommission ehemalige Busfahrgäste geradezu in diese umweltschädlichen Verkehrsmittel hineinzudrängen.“
Zur Marktreife von Bussen mit alternativer Antriebstechnologie: Für den öffentlichen Personennahverkehr sind mittlerweile serienreife Busse verschiedener Hersteller erhältlich. Diese sind mit Blick auf Ausstattung und Ladeinfrastruktur für eine Reichweite von maximal circa 200 Kilometern ausgelegt. Abhängig von Witterungsbedingungen und Streckenprofil kann die maximale Distanz auch deutlich kurzer ausfallen. Für Reisebusse im Gelegenheits- und Fernlinienverkehr gibt es derzeit keinerlei marktreife Option für eine lokal emissionsfreie Antriebstechnologie. Testphasen mehrerer europäischer Busunternehmen haben ergeben, dass E-Busse für Aufgaben jenseits des Nahverkehrs nicht einsatzfähig sind.
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