Bürokratie lähmt Fachkräftegewinnung

(lop) Busfahrer und Fachpersonal fehlen 94 % der Busunternehmen in bekanntlich höchstem Maße – 7.768 sind es aktuell genau, wie der bdo ermittelte. Bis 2030 soll deren Zahl sogar auf 87.000 steigen. Ein Verkehrskollaps könnte in Deutschland drohen, was ganz und gar nicht mit den ehrgeizigen Zielen der Verkehrswende zu vereinbaren ist. Wo die Gründe dafür liegen und ob mit dem im Bundestag diskutierten neuen Fachkräften-Zuwanderungsgesetz sowie der neuen EU-Führerscheinrichtlinie wirksame Abhilfe geschaffen werden kann, darüber diskutierten Verkehrsexperten mit Busunternehmern beim 3. Runden Tisch des Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum (CDU) via Video-Talk (Foto oben).

Übereinstimmendes Fazit der Beteiligten aus Theorie und Praxis: Die Bürokratie seitens EU und deutschen Behörden verhindert derzeit eine schnelle Besserung des Problems. Die Forderung nach einem schnellen Bürokratieabbau wurde deshalb mehrfach erhoben, sonst bleibe das neue Gesetz „reine Augenwischerei“, wie Ahmet Salincakli (Foto darunter) aus seiner praktischen Erfahrung mit der Vermittlung türkischer Busfahrer nach Deutschland warnte.

Entbürokaritisieren

Vorschläge und Forderungen, auch der Verbände bdo, VDV (Verkehrsunternehmen) und BGL (Güterverkehr): Die Erlangung des Busführerscheins müsse kostengünstiger und vereinfacht werden (während in Österreich dieser für und 3.000 Euro erworben werden kann, schlagen in Deutschland mehr als 10.000 Euro ins Kontor), die Qualifikationsprüfung müsse nicht wie bislang in deutscher Sprache, sondern auch in der Muttersprache der Antragssteller möglich gemacht werden und das monatelange Visum-Verfahren für Bewerber aus Drittstaaten sollte erheblich verkürzt werden.

Die Berichte aus der Praxis der Busunternehmen, wie Stefan Schirra (Omnibusunternehmen Zarth), Marc Bichtemann (KVG) und Tilman Wagenknecht vom MDO sowie Patrick Orschulko, neuer Touristikreferent des bdo (Fotos darunter, screenshots) waren ernüchternd und zeigten, dass an allen Ecken und Enden Personal fehlt.

Mehr dazu im neuen EuroBus.



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