Im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung hat der bdo zu seinem traditionellen Parlamentarischen Abend der Buswirtschaft nach Berlin eingeladen. Neben zahlreichen privaten und mittelständischen Busunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet folgten erneut überdurchschnittlich viele Abgeordnete des Deutschen Bundestages sowie zahlreiche Vertretende der Ministerien und der Wirtschaft der Einladung zu diesem zentralen Branchenevent. (Foto nach der Podiumsdiskussion (v.l.): Karl Hülsmann (bdo-Präsident), MdB Matthias Gastel (Bündnis90/Die Grünen), MdB Henning Rehbaum (CDU), Christiane Leonard (bdo Hauptgeschäftsführerin), PStS Michael Theurer (FDP), MdB Nico Tippelt (FDP) und MdB Stefan Zierke (SPD).)
Zu viel Bürokratie
Um die Zukunft des Deutschlandtickets am Tag nach der Entscheidung durch die Ministerpräsidenten drehten sich die Gespräche der Gäste. Schwerpunkt der politischen Diskussion sollte aber mit einem hochkarätig besetzten tourismuspolitischen Podium bewusst auf der Bustouristik liegen. bdo-Präsident Karl Hülsmann sprach sich in seiner Begrüßung für ein klares Bekenntnis der Politik für den Reisebus aus. „Es darf nicht sein, dass im Rahmen der Verkehrswende regelmäßig nur die Bahn in den Vordergrund gestellt wird. Durch seine Bedeutung im klimafreundlichen Umweltverbund gehört auch der Reisebus in den Gesamtkontext der Verkehrswende. Die Bustouristik steht bereit, um sich ambitioniert für den Klimaschutz einzusetzen, denn der klimafreundliche Reisebus wird gebraucht – und die richtigen Rahmenbedingungen. Was dem entgegensteht, ist allerdings die überbordende Bürokratie, unfaire Haftungsregelungen bei der Pauschalreise, unpassende Lenk- und Ruhezeiten sowie die teuren und praxisfernen Regelungen zum Erwerb von Führerschein und Berufskraftfahrerqualifikation.“
Insgesamt, so bdo-Präsident Hülsmann, „ist jetzt die Zeit, dem Bus endlich seine Fesseln abzuschneiden und ihn auch steuerlich mit dem Flieger und der Bahn gleichzustellen.“ Der Reisebus ist flexibel einsetzbar und kann sich schnell an Entwicklungen und Trends anpassen. Dazu gehört auch die Digitalisierung, die die Mobilität und damit auch die Erwartungen und das Verhalten von Reisenden verändert. Dabei wird der Reisebus immer mehr zum „digitalen Hotspot on the road.“
Politische Unterstützung
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminster für Digitales und Verkehr, Michael Theuer, zeigte Verständnis für die Belange der Busbranche und sicherte dem nachhaltigen Verkehrsträger seine Unterstützung zu.
In der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass vor allem der dramatische Personalmangel und insbesondere Inflation und steigende Preise die Bustouristik zunehmend beeinträchtigen. Dabei wurde auch festgestellt, dass die Unternehmen neben den gestiegenen Energiepreisen zunehmend durch Bürokratie belastet werden.
Noch mehr Bürokratie
bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard legte in der Moderation des Podiums einen besonderen Fokus auf dieses Thema. Der vielbeschworene Bürokratieabbau käme in der Bustouristik nicht an. Im Gegenteil. Die derzeitigen Zielsetzungen bei der Überarbeitung der Pauschalreise-Richtlinie führen eher ins Gegenteil. Statt Haftungsrisiken für die Unternehmen zu minimieren, soll der Verbraucherschutz laut EU noch weiter ausgebaut und verkompliziert werden. Statt den Bus zu fördern und zu unterstützen, bewirkt die geplante Änderung der Pauschalreise-Richtlinie das genaue Gegenteil: eine massive Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der Bustouristik, insbesondere im Vergleich zum Flugzeug.
Der Flugverkehr profitiert in Deutschland unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer- und Kerosinsteuerbefreiung für Auslandsflüge von einer Steuervergünstigung von nahezu 10 Milliarden Euro. Und auch für Bahnreisen wird lediglich der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gezahlt, während für Busreisen der volle Satz erhoben wird.
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