Qualität und Finanzierung
 

WBO ÖPNV-KONGRESS:

Qualität und Finanzierung

Mittwoch, 26.06.2024

(lop) Beim 30sten Kongress des Verbands baden-württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) wurden heute in der Sindelfinger Stadthalle die unter den Nägeln brennenden Fragen der Branche diskutiert. Mehr Qualitätskriterien statt reine Preisabwägung bei der Neuvergabe von Linien, langfristige Garantie für Ausgleichszahlungen beim Deutschland-Ticket, das ungeliebte LandesMobilitäts Gesetz im „The Länd“ und natürlich der Fachkräftemangel. WBO-Präsident Klaus Sedelmeier (auf unserem Foto links mit WBO Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg und Vize Franz Schweizer von Schweizer Reisen, c:lop) plädierten vor allem für eine langfristig gesicherte Grundfinanzierung des ÖPNV – und nicht für einen „ÖPNV nach Kassenlage“. Übrigens sollte dies Sedelmeiers letzte Begrüßungsansprache bei einem WBO-Kongress sein, da er nach über 15 Jahren an der Spitze des Landesverbandes zurücktreten wird.

„Auf uns rollte eine Ausschreibungswelle zu“, befürchtet nicht ohne Grund Harald Sievers, Landrat des Landkreises Ravensburg. Eigenwirtschaftliche Verkehre befänden sich seit geraumer Zeit auf dem Rückzug. Damit die Linien nicht nur auf Grundlage des Preises vergeben, sondern mehr Qualitätsmerkmale berücksichtigt werden, plädiert er für ein gemeinsam mit den Busunternehmen zu erarbeitendes Qualitätskonzept für ein Vergabeverfahren. Mit der momentanen Situation sei man bei den Landkreisen als Aufgabenträger nicht zufrieden, betonte Sievers seine Sorge um den ÖPNV. Keinesfalls dürfe es zu Angebotsreduzierungen kommen, wodurch Vertrauen bei den Endkunden verloren werde.
Beim Deutschlandticket war man sich einig, wie der Applaus der rund 200 anwesenden WBO-Mitgliedern mehrfach zeigte: Zuerst müsse ein dauerhafter finanzieller Ausgleich von Bund und Ländern gewährleistet sein. „Wer mehr bestellt, muss auch mehr bezahlen“ – und zwar jährlich verlässlich und zu steigenden Preisen, da war man sich einig. Da sich die Hoffnung auf eine Teilfinanzierung des 49 € Tickets durch Mehrnutzer nicht erfüllt hätten, müsse auch über eine Preiserhöhung auf 59 oder 69 Euro diskutiert werden.

„Die aktuell größte Herausforderung im ÖPNV ist die Verlässlichkeit“, erklärte Gerd Hickmann vom baden-württembergischen Verkehrsministerium. Eine Neufassung des für seine Übererfüllung der EU-Vorgaben heftig kritisierten LandesMobilitäts Gesetzes kündigte er eher mittel- als kurzfristig an. Darin könnten die sehr hoch gesteckten Normen, die Baden-Württemberg eine Vorreiter-Rolle zukommen ließen, wohl kassiert werden, so die übereinstimmende Meinung.

Bei einer angestrebten Reform des Führerscheinerwerbs scheint es Bewegung zu geben. So habe die bisher quer stehende IHK Zugeständnisse signalisiert. „Wir arbeiten gemeinsam mit bdo und VDV an dem Ziel, die bisherigen Kosten von 14.000 Euro auf 5.000 Euro wie beim LKW-Führerschein zu senken“, erläuterte WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg.
(Ausführliche Berichte im neuen EuroBus).



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