Empörung über Rom
 

VERLAG EUROBUS GMBH

Empörung über Rom

Mittwoch, 30.06.2010

Ein neuer städtischer Verkehrsplan in Rom sieht drastische Erhöhungen für Einfahrtsgenehmigungen und Parkgebühren von Reisebussen vor. Die neuen Regelungen sollen bereits ab 1. Juli gelten. Um künftig ins Zentrum Roms zu gelangen, müssen Busunternehmen eine Einfahrtsgebühr in Höhe von 115,00 Euro pro Bus zahlen, gegenüber 31,00 Euro bisher. Dies stellt eine Erhöhung um drastische 370 Prozent dar. Neben diesem nicht nachvollziehbaren Anstieg ohne Gegenleistung empört die Omnibusunternehmer auch, dass die Maßnahme nur wenige Wochen vor Inkrafttreten kommuniziert wurde. Alle Reisekataloge für das laufende Jahr sind seit vielen Monaten gedruckt und entsprechende Reisebuchungen liegen vor. Diese nun zusätzlich auflaufenden Kosten konnten damit nicht mehr in die Reisepreise einkalkuliert werden. Der bdo (Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V.) in Berlin hat bereits den Kontakt mit der italienischen Regierung aufgenommen und die Behörden in Rom kontaktiert. Informiert wurde auch der deutsche Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle. Die Änderungen beziehen sich auf Einfahrtstarife, Parkgenehmigungen und Ticketkauf. Ferner sind verstärkte Kontrollen und strengere Umweltvorschriften geplant. Die bisherige Unterteilung Roms in zwei verkehrsberuhigte Zonen (Zona traffico limitato = ZTL) bleibt erhalten: ZTL 1 (umfasst im Wesentlichen das Stadtzentrum mit Vatikan, Bereich innerhalb Mura Aureliane). ZTL 2 (Bereich innerhalb des Ringanschluss Grande Raccordo Anulare und bis Mura Aureliane). Aus Sicht des WBO, Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer, ist das unverhältnismäßige Verhalten der italienischen Behörden wieder einmal ein verständlicher Anlass für deutsche Busunternehmen, zunehmend das Reiseland Italien aus ihren Katalogen verbannen. Den vom Tourismus abhängigen Italienern dürfte dies auf lange Sicht nicht einerlei sein. Allerdings, deutsche Urlaubsdestinationen dürfte diese Nachricht freuen, steigt doch seit geraumer Zeit die Reiselust der Deutschen im eigenen Land.

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