(lop) RDA und gbk gehen weiter in Richtung eines gemeinsamen Vereins. Die außerordentliche Mitgliederversammlung des RDA hat gestern im Anschluss an den „Tag der Bustouristik“ in Frankfurt/M. nach einer emotional heftig und teils unter der Gürtellinie geführten Diskussion dem Vorstand den Auftrag zur Ausarbeitung einer abstimmungsreifen Konzeptvorlage nebst Satzung bis zur kommenden 60. Mitgliederversammlung vom 30. März bis 3. April in Hamburg erteilt. Bei 103 stimmberechtigten Mitgliedern enthielten sich 5 der Stimme, die überwältigende Mehrheit stimmte dafür. Die gbk hatte bei ihrer ebenfalls durchgeführten Mitgliederversammlung erneut die Unterstützung für ein Zusammengehen bekundet und das gestrige Votum der RDA-Mitglieder als „kleinen Schritt mit Blick auf den nächsten großen Schritt“ bezeichnet. Keine Verschiebung Die Anträge auf „Verschiebung bis zur Klärung aller noch offenen Fragen“ von Meinhold Hafermann und auf „Verschiebung auf Grund einer ungetrübten 60 Jahr-Feier des RDA“ auf das kommende Jahr (Busunion) wurden mehrheitlich abgelehnt. Die Dringlichkeit auf dem Weg zu einem gemeinsamen Dachverband von RDA und Gütegemeinschaft Buskomfort, um künftig mit einer geeinten und stärkeren Stimme gegenüber der Politik auftreten zu können, schien dem Großteil der Mitglieder nach Appellen von RDA-Präsident Richard Eberhardt und dem Hauptsponsor der gbk, dem Bushersteller EvoBus, bewusst geworden zu sein. Göpfarth: „Lobbyarbeit maximal mangelhaft“ Als Vertreter der Industrie hatte Michael Göpfarth, Chef von Mercedes-Benz Omnibusse, die Stimmen von Mercedes-Benz, Setra und explizit auch MAN in die Waagschale geworfen und weitere Finanzmittel für die Sterne-Klassifizierung der gbk zugesichert. „Die Klassifizierung ist für uns ein sehr wichtiges Marketinginstrument, um uns von den Billigheimern abzuheben. Sie darf nicht verloren gehen.“ Beide Bushersteller wollen, so Göpfarth ausdrücklich – „ eine wesentlich bessere Lobbyarbeit für die Bus-Branche als bisher“. Göpfarth machte „deutliche Nachteile gegenüber der Schiene aus“. Die bisherige Lobbyarbeit bezeichnete er als „maximal mangelhaft.“ Die Branche brauche dringend ein besseres Lobbying, unterstützte Göpfarth einen gemeinsamen Verband/Verein. Steigen Voith und ZF mit ein ? Weitere finanzielle Unterstützung für dieses Projekt hat man im Vorfeld von der Zuliefer-Industrie, namentlich Voith und ZF signalisiert bekommen, wie auch Richard Eberhardt verdeutlichte. Persönliche Angriffe Im Anschluss war es zu heftigen Wortgefechten gekommen. Besonders die Person des Antragsstellers Meinhold Hafermann (Hafermann) Reisen wurde von gbk-Mitgliedern heftig angegriffen und in Bzug auf seine Absichten der Lüge verdächtigt, sodass dieser seine Person in Misskredit gebracht sah. Nur mehreren Schlichtungsversuchen von besonnenen Diskutanten war es zu verdanken, dass es in der turbulenten Sitzung nicht zur weiteren verbalen Eskalation kam. Mehr darüber im neuen EuroBus.