Schumann Reisen stellt Insolvenzantrag

Der Busreiseveranstalter Schumann Reisen aus Triptis hat vor dem Amtsgericht in Gera Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (AZ: 8 in 660 -10). Ob das Verfahren eröffnet werden kann, wird derzeit von Gutachtern geprüft. Insolvenzverwalterin ist die Rechtsanwältin Kerstin Jeska-Zimmermann in Gera. Dem Vernehmen nach soll das zu prüfende Material „sehr umfangreich“ sein, weshalb mit einer Entscheidung über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nicht vor Beginn der nächsten Woche gerechnet wird. Reisen seien nicht betroffen und würden weiter abgewickelt. Inhaber Thomas Schumann war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. „Schumann-Reisen trotzt der Insolvenz“ war in der Ostthüringer Zeitung (OTZ) zu lesen. Demnach will Schumann das Unternehmen weiter führen, und sehe in der Insolvenz „eine Chance, den Zopf der Altlasten abzuschneiden.“ Bereits vor dem jetzt zwanzigsten Jahr seiner bislang erfolgreichen Unternehmensgeschichte ( Jahresumsatz 2009 rund 16 Mio Euro) ist das ehemalige Vorzeigeunternehmen aus Thüringen erheblich ins Schlingern geraten. Die Vogelgrippe hätte zum Zusammenbruch des China-Incomings via Europa geführt, so Schumann. Banken hätten Kredite zurück gezogen. Die gestiegenen Diesel-Preise und der Vulkan-Ascheregen mit dem Flugverbot hätten dem Unternehmen weitere Millionen an Liquidität entzogen. Der seit März als Kooperationspartner fungierende A-Z Reisen aus Naumburg soll Interesse an einer Fortführung und Erhaltung der Marke bekundet haben. In der Belegschaft stehen die Zeichen allerdings auf Gegenwind: Viele der 40 Mitarbeiter, die teils seit 15 Monaten keinen Lohn erhalten hätten, wollten nicht mehr weitermachen, verlautete aus einer Belegschaftsversammlung. Schumann äußerte in der Tageszeitung dennoch Optimismus: „Wir blicken in die Zukunft und werden alle Reisen durchführen.“