(lop) Bei der Jahreshauptversammlung des RDA in Bratislava hat gestern eine Brandrede des RDA Mitgliedes Benedikt Esser, Geschäftsführer der Busunion, für einen Eklat gesorgt. Esser unterstrich seinen Antrag auf Satzungsänderung mit dem Ziel, Doppelämter von Vorständen in verschiedenen Verbänden zu untersagen, mit schweren persönlichen Vorwürfen gegenüber den Vorstandsmitgliedern Ansgar Zoller, Heinrich Marti, Konrad Behringer und dem Verbandspräsidenten Richard Eberhardt im Zusammenahng mit der geplanten Fusion mit der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) zu einem schlagkräftigeren Dachverband. Mit Aussagen wie: „Sie haben die Satzung verlassen und sind von allen guten Geistern verlassen“ und „dieser Zustand ist unerträglich“ versuchte Esser, mit persönlichen Angriffen auf „die nicht mehr vorhandene Integrität“ des Vorstandes und der geäußerten Angst vor einer „feindlichen Übernahme des RDA durch die gbk“ die 92 anwesenden Mitglieder hinter sich zu bringen, was ihm nicht gelang. Sein Antrag wurde abgeschmettert. Esser verließ darauf den Saal. Der sichtlich geschockte Vorstand bekam durch viele Wortmeldungen aus dem Plenum ausnahmslos Unterstützung für seine Arbeit. Dass Esser zudem Rolf Wieneke, der wie auch Hermann Meyering für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden kandidierte, mit einem Nebensatz einen Bärendienst erwies, von dem sich Wieneke distanzierte, machte sich bei der Wahl bemerkbar: Mit 52 von 82 gültigen Stimmen wurde Hermann Meyering, stellvertretender Vorsitzender der gbk, zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des RDA gewählt. Auf Wieneke entfielen 30 Stimmen. RDA und gbk zusammen Die Mitgliederbersammlung erteilte des weiteren dem RDA-Vorstand einstimmig den Auftrag, die formaljuristisch nicht ganz einfache Verschmelzung mit der gbk fort zu entwickeln, um mit „einer Stimme“ gegenüber der Politik künftig die Forderungen der Bustouristik stärker durchsetzen zu können. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung des RDA in Hamburg will der Vorstand ein Konzept vorlegen, in das die zahlreichen Anregungen aus der gestrigen Versammlung einfließen sollen. Aus der emotional geführten Diskussion herauszuhören waren in den Reihen der RDA-Mitglieder die Angst, dass die gbk den RDA vereinnahmen könnte und bei einem eventuellen Rückzug der Busindustrie als Förderer der gbk der RDA letztendlich für die gbk finanziell aufkommen müsste. Beides wurde von Rednern aus beiden Vorständen weitgehend entkräftet. Ebenso eine weitere Sorge der Mitglieder: Der RDA Workshop würde bei einer wie auch immer gearteten Fusion nicht betroffen sein. Mehr darüber im neuen EuroBus.